Praxis für Ergotherapie - Jana Sellnow
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Sensorische Integration

Behandlung mit sensorischer Integrationstherapie

 

In der Therapie werden Spiel- und Lernsituationen angeboten, die die Kinder in ihrer Entwicklung anregen.

 

Besondere Bedeutung haben hier die drei Basissinne, Gleichgewicht, Körperwahrnehmung und Berührungswahrnehmung, da sie das Kind in seiner ganzheitlichen Entwicklung prägen.

Hat ein Kind z.B. Schwierigkeiten in der Entwicklung seines Gleichgewichts, kann dies zu Störungen im Wach - Schlaf - Rhythmus oder im Verdauungssystem führen, aber auch Auswirkungen auf das emotionale Gleichgewicht des Kindes haben.

Störungen in der Körperwahrnehmung ( Propriozeption) können zu vermehrter oder verminderter Schmerzempfindung führen. Die Kinder können nicht gut ihre Kraft dosieren und gelten als grob und ungeschickt. Häufig gibt es Probleme im sozialen Kontakt mit anderen Kindern.

Kinder mit Problemen in der Berührungswahrnehmung (taktilen Wahrnehmung) fallen manchmal schon als Baby auf, manche wollen nicht kuscheln, später müssten Kleidungstücke immer genau die richtige Beschaffenheit haben, im Spiel mit anderen Kindern führen leichte Berührungen zu Unwohlsein oder auch Wut und Streit.

 

Sensorische Integrationstherapie beruht auf der These, dass in einer angemessenen kindgerechten Umgebung Kinder Spaß am Lernen haben und nutzt so den inneren Antrieb eines Kindes um in seiner Entwicklung fort zu schreiten. Der Therapeut bietet dem Kind sensorische Reize an, die eine Herausforderung für das Kind darstellen.

 

Hinweise auf eine gestörte sensorische Integration

im Säuglingsalter:

  • deutliche Abneigung/ Irritation gegen Lageveränderungen
  • deutliche Abneigung/ Irritation gegen Berührungen
  • lang andauerndes Schreien ( Schreikinder )
  • deutlich verminderte Aktivität und Wachheit
  • Störungen im Schlaf- Wach- Rhythmus
  • Schwierigkeiten bei der Nahrungsaufnahme, Saug- und Schluckprobleme
  • eine sehr hohe oder sehr schlaffe Muskelspannung
  • Schwierigkeiten in der Eltern- Kind- Interaktion

 

im Kindergartenalter:

 

  • Verzögerungen in der motorischen Entwicklung
  • Tollpatschigkeit und Ungeschicklichkeit
  • unabsichtliches Anstoßen anderer Kinder (häufiger Auslöser für Rangeleinen)
  • Vermeidung von Gleichgewichtsreizen, wie Schaukeln, Rutschen
  • Schmerzüber- oder Unterempfindlichkeit
  • Ablehnung von Berührungen oder bestimmten Materialien
  • Verhaltensauffälligkeiten
  • mangelndes Selbstbewusstsein
  • Geräuschempfindlichkeit

 

im Schulalter:

 

  • Lern- und Teilleistungsstörungen
  • Verhaltensauffälligkeiten
  • Schwierigkeiten in der Hörverarbeitung
  • Hyperaktivität
  • anhaltende Bewegungsarmut, Depressionen

 

Eltern von Kindern mit Wahrnehmungsstörungen sind oft verunsichert. Sie spüren irgendetwas ist anders, aber es ist schwer zu benennen. Sie fragen sich, ob ihr Kind sich normal entwickelt, ob sie Fehler in der Erziehung gemacht haben und bekommen von Ärzten, Pädagogen und Freunden eine Unzahl von unterschiedlichen Ratschlägen, die meist die Verunsicherung noch steigert.

 

Um fest zu stellen, ob bei einem Kind eine Störung der sensorischen Integration vorliegt, muss der Kinderarzt eine genaue Untersuchung des Kindes und eine Verhaltensbefragung mit den Eltern durchführen. In einer ergotherapeutischen Praxis oder einem sozialpädiatrischen Zentrum werden spezielle Befundungen zur sensorischen Integration durchgeführt.

Ergeben diese Untersuchungen und Befundungen eine Störung der sensorischen Integration, wird vom Arzt eine Therapie verordnet. Ergotherapeuten und Physiotherapeuten mit einer Zusatzausbildung in Sensorischer Integrationstherapie können die Behandlungen durchführen, in der Regel dauert eine Therapie zwischen 6- 12 Monaten.

 

Was ist Sensorische Integration

 

Die sensorische Integration ist ein normaler Prozess, der schon im Mutterleib beginnt. Sensorische Reize, wie Berührung, Bewegung, Körperhaltung, Sehen, Riechen, Schmecken, Tasten und Hören werden vom Menschen aufgenommen, verarbeitet und verknüpft, dieser Prozess wird als sensorische Integration bezeichnet.

Die sensorische Integration entwickelt sich im frühen Kindesalter besonders rasch , auf Grund der Plastizität des menschlichen Gehirns setzt sie sich unser ganzes Leben lang fort.

Um in jeder Situation sinnvoll und angemessen reagieren zu können, ist eine Weiterleitung, Verarbeitung und Deutung von Sinneseindrücken im Nervensystem und Gehirn notwendig. Um Bewegungsabläufe, Handlungsfähigkeit, Sprache, Interaktion und Lernen zu lernen, benötigen wir vielfältige Sinneseindrücke, dazu zählen die drei Basissinne des Gleichgewichtsreiz, taktilen Reizen und die Tiefenwahrnehmung/ Propriozeption und die Fernsinne, wie sehen, hören, schmecken und riechen.

Die sensorische Integration verläuft in Stufen. Schritt für Schritt baut Neues auf schon gelernten auf.

Jede Stufe ist hierbei von Bedeutung, sie muss erklommen werden, um reifen zu können, dann muss sie benutzt werden um so vollständig integriert werden zu können.

Woher stammt das Konzept der Sensorischen Integrationstherapie ?

Jean Ayres , eine amerikanische Ergotherapeutin und Psychologin, entwickelt seit 1960 dieses Konzept. Sie forschte und arbeitete mit Kindern, die Lernschwierigkeiten hatten. In ihrer Forschung und Therapie beobachtete sie, dass Kinder mit Wahrnehmungsstörungen, sehr häufig unter Lern- und Verhaltensstörungen litten. Sie entwickelte Test- und Therapieverfahren zu Behandlung von sensorischen Integrationsstörungen.

Seit ca. 30 Jahren gibt es das Konzept der Sensorischen Integrationstherapie in Deutschland.

 

 

 
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